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Welche Glasverwertung ökologisch am höchsten punktet

Das Altglasrecycling in der Schweiz entlastet die Umwelt um 197 Mrd. Umweltbelastungspunkte. So viel, wie eine Person verursacht, die 44‘744 mal mit dem Langstreckenflugzeug um die Erde fliegt. Die Ökobilanz im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und von VetroSwiss zeigt auch, welche Verwertungsarten für das gesammelte Altglas am besten abschneiden.

Flaschen ganz sammeln und wieder befüllen, aus Scherben Neuglas oder Schaumglasschotter für die Bauindustrie produzieren: Welcher dieser drei Verwertungswege entlastet die Umwelt am meisten? VetroSwiss liess durch die Firma Carbotech eine Ökobilanz zu den verschiedenen Verwertungsarten erstellen. Diese wurden mit einem Basisszenario verglichen, bei dem das Altglas über den Hauskehricht entsorgt und neue Glasverpackungen aus Primärrohstoffen hergestellt werden. Die Studie zeigt, dass das Glasrecycling deutliche ökologische Vorteile bringt.

Weniger Rohstoffe und Energie
Am besten schneidet die Ganzglassammlung ab, die aufgrund des fehlenden Marktes jedoch eine Nischenverwertung darstellt. Die Produktion von neuen Glasverpackungen aus Scherben landet auf dem zweiten Platz. Diese Verwertung belastet die Umwelt rund 40% weniger als das Basisszenario, obwohl das Glas teilweise weit transportiert wird – die Studie ging von einer durchschnittlichen Distanz von 300 km bis zur Glashütte aus. Das ökologische Plus liegt beim deutlich geringeren Energie- und Rohstoffbedarf bei der Produktion von Neuglas, das theoretisch aus 100% Recyclingmaterial hergestellt werden kann. Aufgrund der hohen Ansprüche an die Farbabstimmung liegt der Scherbenanteil aktuell bei durchschnittlich 76%. Damit sinkt der Energiebedarf für den Schmelzprozess um rund 25%.
Gemischt oder getrennt
gesammelt?
Ob das Altglas nach Farben getrennt oder gemischt gesammelt wird, floss nicht direkt in die Ökobilanz ein. Fakt ist jedoch, dass gemischtes Glas nur für die Grünglasproduktion eingesetzt werden kann – und dies nur zu einem geringen Anteil. Auf das Gesamtsystem betrachtet, führt die gemischte Sammlung gemäss Studie zu tieferen Einsatzquoten von Recyclingglas und somit zu einem geringeren ökologischen Nutzen.

Gemischt oder getrennt
gesammelt?
Ob das Altglas nach Farben getrennt oder gemischt gesammelt wird, floss nicht direkt in die Ökobilanz ein. Fakt ist jedoch, dass gemischtes Glas nur für die Grünglasproduktion eingesetzt werden kann – und dies nur zu einem geringen Anteil. Auf das Gesamtsystem betrachtet, führt die gemischte Sammlung gemäss Studie zu tieferen Einsatzquoten von Recyclingglas und somit zu einem geringeren ökologischen Nutzen.
Baustoff als sinnvolle Alternative
Bei der Produktion von Schaumglasschotter für die Bauindustrie spielt die Scherbenfarbe keine Rolle. Diese Verwertung belastet die Umwelt rund ein Drittel weniger als die Entsorgung über den Kehricht. Der ökologische Nutzen besteht darin, dass konventionelle Baustoffe ersetzt werden und deren Umweltbelastung „eingespart“ wird. Den geringsten Umweltnutzen weist die Versandung auf, die heute in der Schweiz kaum mehr praktiziert wird.

Das Altglasrecycling in der Schweiz entlastet die Umwelt um 197 Mrd. Umweltbelastungspunkte. So viel, wie eine Person verursacht, die 44‘744 mal mit dem Langstreckenflugzeug um die Erde fliegt. Die Ökobilanz im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und von VetroSwiss zeigt auch, welche Verwertungsarten für das gesammelte Altglas am besten abschneiden.

Artikel Quelle Swiss Recycling Magazin | November 2017

Der Beweis: PET-Recycling ist umweltfreundlicher als Verbrennen

Angesichts der immer effizienter arbeitenden Kehrichtverbrennungsanlagen, die Strom und Wärme aus Abfall gewinnen, stellt sich die Frage, ob sich der Aufwand beim PET-Recycling noch lohnt. Die Antwort lautet eindeutig Ja, wie die neuste Ökobilanz beweist.

Werden die PET-Getränkeflaschen mit dem Haushaltsabfall verbrannt, gewinnen die Kehrichtverbrennungsanlagen (KVAs) Strom und / oder Wärme. Was nach einer guten Lösung klingt, ist jedoch deutlich weniger umweltfreundlich, als wenn die PET-Getränkeflaschen rezykliert werden.
Das hat die Carbotech AG, ein auf Umweltberatungen spezialisiertes Unternehmen, in ihrer neusten Ökobilanz einmal mehr bestätigt: «Weil durch das PET-Recyclingsystem 81% der PET-Getränkeflaschen rezykliert und nur 19% verbrannt werden, reduziert das die klimaschädlichen Treibhausgase um rund 124‘000 Tonnen jährlich», erklärt Thomas Kägi, Projektleiter bei der Carbotech AG. «Dabei haben wir alle Prozesse beim Recycling in die Betrachtung einbezogen. Von der Produktion der Sammelcontainer, über den Transport bis hin zum Energieverbrauch der Maschinen.» Damit entspricht die Einsparung durch das PET-Recycling etwa der jährlichen Treibhausgasmenge sämtlicher Haushalte im Kanton Schaffhausen. Das PET-Recyclingsystem trägt so aktiv zum Klimaschutz bei.

Aus PET-Getränkeflaschen werden PET-Getränkeflaschen

Zur besseren Ökobilanz tragen sicher die hohe Verwertungsquote und die effiziente Sammel- und Transportlogistik bei. Wichtig ist auch, dass es sich beim Schweizer PET-Recyclingsystem um einen geschlossenen Wertstoffkreislauf handelt – was nichts anderes bedeutet, als dass aus den verwerteten PET-Getränkeflaschen immer wieder neue lebensmitteltaugliche Flaschen hergestellt werden. Dies im Gegensatz zur thermischen Verwertung (Verbrennung in der KVA), bei der nach der Verbrennung mit anschliessender Strom- und / oder Wärmeproduktion Endstation ist. Danach muss die Herstellung der PET-Getränkeflaschen ganz von vorne beginnen, wofür natürlich neues Erdöl und Erdgas eingesetzt werden muss.

Artikel Quelle SWISS RECYCLING MAGAZIN Nr. 5 | Mai 2014