Plastik gehört nicht ins Grüngut

Garten- und Rüstabfälle lassen sich zu wertvollen Energieressourcen, zu Kompost und zu Dünger weiterverarbeiten. Jedoch muss das Grüngut sachgerecht gesammelt werden, un-ter anderem gehören Plastikteile nicht in die Grünguttonne. Der Branchenverband Bio-masse Suisse, der sich stark für die Qualität der Endprodukte Kompost und Dünger ein-setzt, fördert Massnahmen für eine sortenreine Verwertung.

Guter Kompost ist ein wertvolles Produkt für unseren Boden. Deshalb ist eine sorten-reine Sammlung besonders wichtig. Zwar können mit technischen Sortiereinrichtun-gen grosse Plastikteile wie ganze Plastiksä-cke entfernt werden, es verbleiben jedoch nach wie vor kleine Teile im Kompost. Der gesetzlich erlaubte Höchstwert liegt bei 0,1 % der Trockenmasse. Dieser Grenzwert wird zwar in den meisten Fällen eingehal-ten, jedoch wirkt sich bereits ein Bruchteil davon negativ auf die Qualität des Kom-posts aus.
Was ist zu tun?
Den Gemeinden als wichtigste Lieferanten des Grünguts stehen verschiedene Mass-nahmen zur Verfügung, das Plastik-Problem zu lösen. So ist es unerlässlich, die Grüngut-sammlung verständlich zu kennzeichnen und die Lieferungen zu kontrollieren. Zudem können sie ihre Bürgerinnen und Bürger mit-tels Flyer und Merkblätter informieren, am besten in allen Sprachen der Bewohner. Re-pressive Massnahmen wie Bussen und die Weigerung, die Grüntonne zu leeren, sollen nur in Härtefällen eingesetzt werden.
Lieber sensibilisieren als investieren
Falls der Kompost nach wie vor nicht der gewünschten Qualität entspricht, muss der Anlagenbetreiber in kostenintensive Sortiersysteme investieren, was die Ver-wertung des Grünguts unnötig verteuert. Zudem könnten Medienberichte über sol-che Sortieranlagen einige Verbraucher dazu verleiten, noch weniger konsequent zu tren-nen. Die Folge davon: Die Kompostqualität würde trotz hohen Investitionskosten nicht verbessert werden. Der Weg, die Bevölke-rung mit verschiedenen Kampagnen und Massnahmen für eine sachgerechte Tren-nung zu sensibilisieren, ist erfolgsverspre-chender.

Artikel Quelle Swiss Recycling Magazin | Juni 2018