50 Prozent höherer Umweltnutzen dank geschlossenem Kreislauf

Recycling ist nicht gleich Recycling. Der grösste Nutzen für die Umwelt wird erreicht, wenn Kreisläufe geschlossen werden. Beim Recycling von PET-Getränkeflaschen im Kreislauf ist der Umweltnutzen gegenüber dem konventionellen Recycling heute um 50 % höher. Es ist deshalb wichtig, Fehlwürfe zu verhindern und mit konkreten Massnahmen dagegen vorzugehen.

Beim Recycling von PET-Getränke-flaschen gibt es zwei unterschiedliche Qualitätsstufen: Das konven-tionelle Recycling, bei dem wenig hochwertige Rezyklate gewonnen werden, die nur für eine einmalige Wiederverwendung geeignet sind. Demgegenüber steht der geschlossene Flaschenkreislauf, in dem aus gebrauchten immer wieder neue PET-Getränkeflaschen herge-stellt werden. Grundlage für den geschlossenen Flaschenkreislauf ist die separate PET-Getränkefla-schensammlung von PET-Recycling Schweiz.
Mehraufwand für Kreislaufschliessung lohnt sich
Für die Schliessung des Kreislaufs ist aber ein beträchtlicher Mehraufwand bei der Sammlung, Sortierung und Aufbereitung not-wendig. Nur so können die hohen Anforderungen an die Lebensmittelhygiene die dem Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten dienen erreicht werden. Ob sich dieser Mehraufwand auch aus Umweltsicht rechtfertigen lässt, hat das auf Umweltanalysen spezialisierte Unternehmen Carbotech diesen Winter im Auftrag von PET-Recycling Schweiz zum ersten Mal untersucht. Die Studie kommt zum überraschenden Schluss, dass der Umweltnutzen des geschlossenen Flaschenkreislaufs deutlich höher ist als ursprünglich angenommen: Der Umweltnutzen liegt um 50 % höher als beim konventionellen Re-cycling.
Weitere Steigerung beim Umweltnutzen absehbar
Der Zusatznutzen des geschlossenen Flaschenkreislaufs hängt stark davon ab, wie viel Rezyklat in die Produktion der PET-Geträn-keflaschen einfliesst und wie viele Recycling-Zyklen die PETGetränkeflaschen durchlaufen. So hätte die Erhöhung des Rezyklat-Anteils um nur 20 % eine Steigerung des Umweltnutzens auf 140 % gegenüber dem konventionellen, einmaligen Recycling zur Folge. Dank den mehrstelligen Millionenbeträgen, die in den letzten Jahren in die Schweizer Recyclinganlagen in-vestiert wurden, ist dies technisch bereits heute machbar. Es liegt an der Industrie, ob sie im Sinne des Umweltschutzes vermehrt auf re-zykliertes PET setzen will.

Artikel Quelle Swiss Recycling Magazin | Juni 2018